Solche Geräte werden heute in meiner Küche eingesetzt. Combair Steam, Keramikfeld, Kenwood Chef XXL div, Kleingeräte.

In meinen Lehr- und Wanderjahren war die Vielfalt und die Möglichkeiten der vorhandenen Maschinen und Geräten in der Gastronomie noch ganz anders wie heute. Personalressourcen waren genügend vorhanden und die Löhne waren in diesem Beruf eher an der unteren Grenze.
Vor allem in der gehobenen Hotellerie, (5 Sterne) wurden die Gehälter der Angestellten mit den Argumenten der zu erhaltenen Referenz und des Lerneffektes drastisch unterwandert.
Vieles war Handarbeit und moderne Maschinen gab es gar nicht oder kaum.
Combisteamer, Mikrowelle, Hold-o-mat, Pacojet, Konvektomat und Kutter. Alles Namen von "Spanischen Dörfern"
Köche und viel Hilfskräfte verrichteten Rüst- und Schneidarbeiten, oft bis tief in die Nacht hinein. Spielte keine Rolle, denn die Unterkünfte der damaligen Arbeitnehmer luden sowieso nicht zum Übernachten ein..
Wohl deshalb traf man die damaligen Saisonangestellten oft noch bis in die frühen Morgenstunden unterwegs an.. Auch wenn der nächste Tag wieder strotzte vor Arbeit, liess man sich den "Ausgang" nicht nehmen. Am nächsten Tag gab es aber keine Ausrede für mangelnde Konzentration am Arbeitsplatz auf Grund von nächtlichen Eskapaden. Gring abe u seckle..
Bain Marie, Rotissoir, Marmite, Kasserolle, das waren die Gerätschaften, welche zum Kochen benutzt wurden.
Natürlich werden diese Geräte heute in der Gastronomie nach wie vor eingesetzt, aber in den 70 Jahren standen fast ausschliesslich nur diese Geräte zur Verfügung. Schnelles Regenerieren wie es heute in einem modernen Dampfgarer möglich ist musste in dieser Zeit in einem Topf mit heissem Wasser bewerkstelligt werden. Der Kochherd war der zentrale Mittelpunkt der Hauptküche. Riesengross, an dem bis zu 10 Köche wirbelten. Küchenbrigaden von 25 und 30 Köche waren in diesen Hotels gang und gäbe. Natürlich gab es auch noch grössere. Ich spreche hier von Schweizer Verhältnissen. Alles in allem, trotz dem hohen Arbeitsvolumen, dem Stress und dem geringen Gehalt war das einfach eine geile Zeit.
Hier noch ein kleines Beispiel des Gehalts und der Kosten aus den frühen 1970ern
Es gilt noch zu erwähnen, dass die unten aufgeführten Gehälter der Lehrlinge exkl. Kost und Logis sind. Der Lehrling erhielt einen zusätzlichen Naturallohn, eben Kost und Logis im Wert von CHF 390.00 (Essen und Zimmeranteil)
Monatliches Gehalt 1. Lehrhalbjahr CHF 40.00
Monatliches Gehalt 2. Lehrhalbjahr CHF 40.00
Monatliches Gehalt 3. Lehrhalbjahr CHF 80.00
Monatliches Gehalt 4. Lehrhalbjahr CHF100.00
Monatliches Gehalt 5. Lehrhalbjahr CHF120.00
Trambillett Kurzstrecke Bern CHF 00.40
Schnitzel Pommes Salat im Rest. CHF 7.50
Stange Bier CHF 1.10
Paket Zigaretten Brunette doppel CHF 1.80
Kinobillett CHF 5.00
Gehalt als 1. Jungkoch Saison CHF 450.00
Gehalt als 1. Chef de Partie CHF 850.00
Gehalt als Chef Entremetier CHF 1250.00
Gehalt als Sous-Chef CHF 1750.00
Gehalt als Kü-Chef ab 1988 CHF 😇 😎
Die Arbeitszeiten waren kaum geregelt und man war auf den "Goodwill", des Chefs angewiesen. "Spuren wurde belohnt, Schlendern" bestraft.
Keine 5 Tagewoche, 3 Wochen Urlaub, Lehrlinge 4 Wochen. Kein Gehalt in der Zwischensaison.